Qualitätsgesicherte Sport- und Bewegungstherapie
Eine qualitätsgesicherte Sport- und Bewegungstherapie ist ein speziell für Krebspatient*innen entwickeltes, strukturiertes Bewegungsangebot. Die Therapie wird individuell an die Art der Erkrankung, die Therapiephase, eventuelle Therapienebenwirkungen und die persönlichen Bedürfnisse, Möglichkeiten und das eigene Fitnesslevel angepasst.
Sie wird gemeinsam mit fachlich geschulten Therapeut*innen durchgeführt, z. B. von Physiotherapeut*innen, Sportwissenschaftler*innen oder Bewegungstherapeut*innen mit onkologischer Zusatzqualifikation.
Sport- und Bewegungstherapie wird unabhängig vom Stadium der Erkrankung, auch bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen oder einer schlechten Prognose, empfohlen.

Warum Expert*innen die qualitätsgesicherte Sport- und Bewegungstherapie empfehlen:
Sicher und wirksam:
Die Übungen sind auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt.
Gezielte Wirkung:
Linderung typischer Beschwerden wie Fatigue, Schmerzen, Schlafstörungen oder Muskelschwäche.
Wissenschaftlich belegt:
Zahlreiche Studien zeigen positive Effekte auf Lebensqualität, die Verträglichkeit der Krebstherapie, Therapienebenwirkungen und Rückfallraten.
Ganzheitlicher Ansatz:
Neben körperlichem Training spielen auch Motivation, Selbstwirksamkeit und psychosoziale Aspekte eine Rolle.
Weitere Informationen zur qualitätsgesicherten Sport- und Bewegungstherapie
- Interdisziplinär abgestimmt: Enge Zusammenarbeit mit Ärzt*innen und Therapeut*innen
- Speziell für Krebspatient*innen entwickelt: Keine allgemeine „Fitness“, sondern speziell für Menschen mit oder nach der Krebstherapie konzipiert.
- Hohe Sicherheit: Besondere Rücksicht auf Kontraindikationen wie Knochenmetastasen, Thromboseneigung oder Infektionsrisiken und Therapienebenwirkungen.
- Anpassung der Trainingsintensität an Ihre Tagesform: Vom leichten Bewegungstraining bis hin zum angeleiteten Kraft- oder Ausdauertraining.
Literaturangaben
Erstellt am: 14. Februar 2024
Nächste geplante Aktualisierung: fortlaufend
Bearbeitung Content: Annalena Wehner, M.Sc. Angewandte Gesundheitswissenschaften
Autor*in:
- Dr. Anika Berling-Ernst (Sportwissenschaftlerin)
- Melanie Reitz (M.Sc. Sportwissenschaften)
- André Golla (M.A. Sport und Ernährung)
- Rebecca Zimmer (M.Sc. Sportökonomie)
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe:
- Prof. Dr. med. Sebastian Theurich (Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie)
- PD Dr. phil. Thorsten Schmidt (Leiter Supportivangebote Sport- und Bewegungstherapie)
- Maria Theresia Schminke (M.Sc. Ernährungswissenschaften)
An der Evaluation der Website beteiligt: Patientenvertretende, IMPLEMENT-Konsortium
Streckmann F, Kneis S, Leifert JA, Baumann FT, Kleber M, Ihorst G, Herich L, Grüssinger V, Gollhofer A, Bertz H. Exercise program improves therapy-related side-effects and quality of life in lymphoma patients undergoing therapy. Ann Oncol. 2014 Feb;25(2):493-9.
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1 "Der Terminus „Bewegungsfachkraft“ wird im Folgenden als zusammenfassender Überbegriff für alle Professionen verwendet, die dazu befähigt sind, Bewegungstherapie mit Kindern und Jugendlichen durchzuführen. Dazu werden Personen mit einer Ausbildung als professionelle Bewegungsfachkraft mit mindestens dreijähriger akademischer oder entsprechender nichtakademischer Ausbildung mit mindestens 10 Einheiten des European Credit Transfer System (ECTS; 1 ECTS-Punkt entspricht 25 Echtstunden à 60min) körpereigener Erfahrung + Sportpraxis gezählt (Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS)). Dies beinhaltet nach der Definition vom Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. Berufsabschlüsse wie Sportlehrer/innen, Sportwissenschaftler/innen, Diplomsportlehrer/innen, Diplomsportwissenschaftler/innen, Magister, Bachelor und Master jeweils im Fach Sport-/Bewegungswissenschaft, da diese in der Regel die geforderten 10 ETCS „Sportpraxis“ bereits mitbringen. Dazu zählen auch Physiotherapeut/innen, die den Nachweis über diese erbrachte Leistung mitbringen. Allen aufgezählten Berufsgruppe werden Kompetenzen im Fachbereich der pädiatrischen Onkologie vorausgesetzt." (S2k-Leitlinie mit Quellenangabe, S. 11)